Bereits im 4. Jh. wurden in Xanten der hl. Viktor und seine Gefährten als Märtyrer verehrt. Der Legende nach gehörten sie zur "Thebaischen" Legion und starben im vierten nachchristlichen Jahrhundert für ihren Glauben. Ihr Grab lag innerhalb der Totenstadt der Römer, vor den Toren der Colonia. So entstand das mittelalterliche Xanten in unmittelbarer Nachbarschaft zur Colonia Ulpia Traiana ohne das römische Stadtareal durch Bebauung zu überlagern. Über der christlichen Gedächtnisstätte wurden Kirchen errichtet, ein Stift entstand, und der Ort erhielt seinen Namen "zu den Heiligen", "ad sanctos" gleich

Xanten.

1263 legte Friedrich von Hochstaden den Grundstein zum Xantener Dom. Dreihundert Jahre später erhob sich der gewaltige romanisch-gotische Bau weithin sichtbar über der flachen Niederrheinlandschaft - der größte Dom zwischen Köln und dem Meer.

Die reichhaltige und kostbare Ausstattung des Domes St. Viktor versinnbildlicht den Reichtum der mittelalterlichen Stadt Xanten. Fünfzehn Altäre, der Viktorschrein, kunstvolle Schnitzereien, einzigartige Glasbilder und der wertvolle Domschatz wurden vor der Kriegszerstörung bewahrt.

Den Wiederaufbau verdankt Xanten dem Engagement von Prof. Dr. Walter Bader, so daß der St. Viktor Dom heute wieder in seiner ursprünglichen Schönheit zu besichtigen ist.

Stiftsbibliothek und Stiftsarchiv bergen mit ihren mittelalterlichen Schriften zur Geschichte von Stadt und Dom einzigartige Dokumente, die durch die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg in den nächsten Jahren erforscht, dargestellt, veröffentlicht und den Menschen näher gebracht werden sollen.